Fuß- und Radverkehr: Bad Lippspringe darf nicht den Rückwärtsgang einlegen

Achim Schumacher (Foto: BSB)

Das geplante City-Outlet treibt Lokalpolitik wie Stadtbevölkerung um. Einer der kontroversesten Punkte rund um das City-Outlet ist die Verkehrsplanung. Nicht besonders viel ist in Bad Lippspringe in den letzten Jahren passiert, was die Förderung des Fuß- und Radverkehrs angeht. Aber mit der Planung des City Outlets und dem zugehörigen Autoverkehr darf die Stadt nicht den Rückwärtsgang einlegen.

Während andere Städte zeigen, wie man die Verkehrswende erfolgreich umsetzen kann, versucht Bad Lippspringe gerade, den Autoverkehr in die Stadt zu locken. Ein Parkhaus in der Stadt auf Vorschlag der Freien Wähler ist ein deutliches Signal, dass Autoverkehr von außerhalb willkommen ist. Schon heute leidet gerade die Innenstadt an zu viel Verkehr. Auch innovative Parkleitsysteme werden das Problem nur minimal reduzieren können.

„Wer glaubt, dass parken direkt vor dem Ladengeschäft eine Grundvoraussetzung ist, damit das Geschäft funktioniert, sollte sich einmal Innenstädte in Deutschland in den 1970er Jahren ansehen. Damals gab es noch kaum Fußgängerzonen und die Autos fuhren sogar vor dem Rathaus in Paderborn umher. Heute stellt niemand mehr Fußgängerzonen infrage und zahlreiche Studien zeigen, dass das Geschäft sogar mehr brummt, wenn der Laden gut zu Fuß und mit dem Rad erreichbar ist und zum Verweilen einlädt.“, so Martin Krewet, sachkundiger Bürger im Ausschuss für Umwelt und Klima.

Achim Schumacher, sachkundiger Bürger im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus, ergänzt: „Wir haben nicht nur eine Verantwortung gegenüber der Wirtschaft, sondern auch gegenüber unseren Bürgern und unseren Kurgästen. Weniger Autoverkehr bedeutet eine Steigerung der Lebensqualität und der Gesundheit von uns allen.“

Schumacher weiter: „Vielleicht unterliegt manch einer der romantischen Vorstellung, dass wir alle häufig in die City im Outlet shoppen gehen. Aber nicht für jeden ist Shopping die Nummer Eins Freizeitbeschäftigung, während Verkehrslärm und Luftverschmutzung alle betreffen und dauerhaft bleiben. Wir müssen den Autoverkehr so weit wie möglich aus der Innenstadt halten, um weiterhin ein attraktiver Luftkurort bleiben zu können.“

Vor lauter Begeisterung über Wirtschaftswachstum darf nicht vergessen werden, dass Bad Lippspringe vor allen Dingen eine Stadt der Bürger ist, die hier ein gutes Leben führen wollen. Das BSB fordert deshalb, Innovation auf Basis von öffentlichem Nahverkehr und Parkplätzen außerhalb der Innenstadt voranzutreiben, die die Bevölkerung vor dem Autoverkehr von morgen schützt. „Eine moderne Verkehrspolitik macht keine Politik für das Auto, sondern für den Menschen.“, so das Fazit der beiden BSB Aktivisten.

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